24.1.2019
Altersvorsorge
Noch bis 2050 sollen die Zinsen auf dem bekannten tiefen Stand verharren, rechnet das Institut der deutschen Wirtschaft vor. Sparer müssen daher auf die richtige Mischung für den Vermögensaufbau achten.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat in einer neuen Studie die Zinsentwicklung bis zum Jahr 2050 vorausberechnet. Das Ergebnis: Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) aus der expansiven Geldpolitik aussteigt, erhöhen sich die Zinsen bis 2025 gerade einmal auf 1,3 Prozent. Danach sinke der Realzinssatz wieder – bis zum Jahr 2050 auf 0,0 Prozent, so die Prognose.
Der wichtigste Grund für langfristig niedrige Zinsen auch nach 2025 ist laut den Autoren der Studie der demografische Wandel: „Seit Jahrzehnten steigt die Lebenserwartung in Industrienationen wie Deutschland. Immer mehr Menschen bereiten sich auf ein langes Leben vor und sparen deshalb mehr als die Generationen vor ihnen, das lässt die Zinsen sinken.“
Für IW-Forscher Markus Demary sind dauerhaft niedrige Zinsen grundsätzlich keine schlechte Nachricht: Sie erleichterten die Finanzierung und würden den Haushalten dabei helfen, Vermögen in Form von Immobilien aufzubauen. Wichtig: „Grundsätzlich sollten Banken, Privatleute und Unternehmen überprüfen, ob sie auch langfristig gut auf Niedrigzinsen eingestellt sind“, so der abschließende Rat des Wissenschaftlers. Das ist das Entscheidende: Die Mischung macht’s, und auf diese Weise lassen sich Vermögen auch bei einer schwierigen Zinsphase aufbauen und langfristig entwickeln.
9.12.2018
Altersvorsorge
Im Alter müssen laut einer Studie 45 Prozent des letzten Bruttoeinkommens Monat für Monat aus eigener Kraft ersetzt werden, um die Rentenlücke zu schließen.
Die Zahlen sind dafür geeignet, dem ein oder anderen die Sorgenfalten ins Gesicht zu treiben: In Deutschland müssten künftige Ruheständler bis zum Alter von 67 Jahren rund das Zehnfache ihres Bruttojahreseinkommens angespart haben, um den Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Das hat eine international angelegte Analyse des Fondsanbieters Fidelity International ermittelt. Um auf diesen Wert des zehnfachen Jahresbruttoeinkommens als Sparreserve zu kommen, ist es nötig, rund 21 Prozent des Bruttoeinkommens in ihrem gesamten Erwerbsleben zurückzulegen.
„Die globale Analyse zeigt, dass es Arbeitnehmer in Deutschland sehr viel schwerer haben, ihre individuelle Vorsorgelücke zu schließen. Sie müssen mehr Eigenverantwortung übernehmen – auch weil sich der Staat immer stärker zurückzieht“, sagt Fidelity-Experte Christof Quiring. Fidelity International hat eine Altersvorsorge-Leitlinie entwickelt, die zeigen soll, wie hoch das anzusparende Vorsorgekapital idealerweise sein sollte. Laut der Gesellschaft müssten durchschnittlich 45 Prozent des letzten Bruttoeinkommens vor Beginn des Ruhestands ersetzt werden. Der Rest stamme aus der staatlichen Rente – wobei das bedeutet, dass Selbstständige und Unternehmer einen noch höheren Vorsorgebedarf haben.
Es ist also entscheidend für so gut wie jeden, sich frühzeitig über seine Altersabsicherung Gedanken zu machen und die richtigen Schritte dahingehend zu ergreifen, den Ruhestand dauerhaft auf dem gewünschten Niveau finanzieren zu können. Der Fokus dabei sollte auf dem strukturierten Einsatz vielfältiger Instrumente liegen (liquide Vermögensverwaltung, Fonds, Immobilien).
19.11.2018
Altersvorsorge
Fast jeder fünfte Deutsche war laut Statistischem Bundesamt 2017 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Im Jahr 2017 waren in Deutschland 15,5 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das entspricht einem Anteil von 19 Prozent der Bevölkerung. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den Ergebnissen der Erhebung LEBEN IN EUROPA (EU-SILC) mit. Insgesamt zeigt sich ein Rückgang beim Armutsrisiko, denn 2016 betrug der Anteil noch 19,7 Prozent. Aber es gilt auch: Nach wie vor ist jeder Fünfte hierzulande von Armut betroffen oder läuft Gefahr, arm zu werden. Deutschland bewegt sich im EU-Vergleich im Mittelfeld, der Durchschnitt beläuft sich auf 22,5 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg sind Frauen übrigens überdurchschnittlich oft von Armut bedroht. Deren Risiko liegt bei 20,3 Prozent.
Vor allem ein niedriges Einkommen kann zu Armut führen. Als armutsgefährdet wird ein Mensch dann eingestuft, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt (Schwellenwert der Armutsgefährdung). 2017 lag dieser Schwellenwert für Alleinlebende in Deutschland bei 1096 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2302 Euro monatlich.
2.11.2018
Altersvorsorge
Das deutsche Rentensysteme ist top bei den derzeit gewährten Versorgungsleistungen, schneidet aber schlecht bei der Nachhaltigkeit ab. Das stellt eine aktuelle Studie heraus.
Zum zehnten Mal bereits hat das Australian Centre for Financial Studies (ACFS) in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Mercer denMelbourne Mercer Global Pension Index veröffentlicht. Das Ranking testet Rentensysteme verschiedener Länder auf ihre Leistungsfähigkeit.
Deutschland schneidet mit einer Spitzenbewertung für derzeit gewährte Versorgungsleistungen ab. Und dennoch landet es nur im Mittelfeld der Gesamtbewertung. Denn folgt man dem Index, hält Deutschland sein hohes derzeitiges Niveau auf Kosten der Nachhaltigkeit, berichtet das Fachportal „Versicherungsbote“.
Das deutsche System kletterte bei der Bewertung der aktuellen finanziellen Sicherheit für Rentner auf Platz eins in der Welt mit 79,9 von 100 Punkten. Der Durchschnitt liegt hier bei 61,1 Punkten, am schlechtesten schneidet in diesem wichtigsten Teil der Studie Argentinien ab mit 40,8. Deutschland konnte sich vor allem verbessern, weil in der Studie seit 2018 das Durchschnittseinkommen für die Berechnung der Staatsrente herangezogen und die Verschuldung Privater berücksichtigt wird.
Der Wert für die „Nachhaltigkeit“ hingegen gibt an, ob das gegenwärtige System in Zukunft aufrechterhalten werden kann. Rückdeckung und Finanzierung, Demografie, Staatsverschuldung und das von der Weltbank gemessene reale Wirtschaftswachstum beeinflussen diesen Sub-Index, der ein Drittel der Bewertung ausmacht. Für die „Nachhaltigkeit“ des deutschen Rentensystems werden 44,9 Punkte gemessen. Damit landet Deutschland im Gesamt-Ranking auf Rang 13 mit insgesamt 66,8 von 100 möglichen Punkten aus allen drei Bewertungen.
Übrigens: Wie das „Handelsblatt“ berichtet, kritisiert Studienautor David Knox, Partner von Mercer Australien, dass zwei Dinge in Deutschland „die Altersvorsorge auf die Probe stellten“: der demographische Wandel und die sogenannte „Gig Economy“ – also Teile des Arbeitsmarktes, in dem Aufträge kurzfristig an Freiberufler oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden.
30.10.2018
Altersvorsorge
Der Ökonom Bert Rürup kritisiert die Pläne der Bundesregierung, das Rentenniveau bis zum Jahr 2040 bei 48 Prozent festzuschreiben.
In einem Interview mit der Tageszeitung „Rheinische Post“ hat der ehemalige Wirtschaftsweise und Begründer der sogenannten „Rürup-Rente“ Bert Rürup die Pläne der Bundesregierung kritisiert, das Rentenniveau bis zum Jahr 2040 bei 48 Prozent festzuschreiben. Der Ökonom hält dies für nicht finanzierbar. Stattdessen will er das Rentenalter in kleinen Schritten anheben und fordert eine neue Fokussierung auf die private Altersvorsorge.
Seiner Ansicht nach könne man von einer lebensstandardsichernden Altersversorgung dann reden, wenn man als Rentner über Einkommen verfüge, das bei mindestens 70 Prozent des beim Ausscheiden aus dem Erwerbsleben wegfallenden Nettoeinkommens liege. Dazu reiche die gesetzliche Rente nicht aus. „Die Politik muss sich endlich ehrlich machen und sagen: Alleine mit der gesetzlichen Rente war und ist es nicht möglich, den durch die Arbeitseinkommen in den letzten Erwerbsjahren gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern“, stellt er in dem Interview heraus.
Das bedeutet: Einer gut strukturierten privaten Altersvorsorge wird vermutlich in Zukunft noch mehr Bedeutung zukommen als bisher schon gedacht. Denn das Rentenniveau wird weiter sinken – was nach 2040 ist, wenn die Zahl der Beitragszahler und damit auch das Wirtschaftswachstum aufgrund des demographischen Wandels sinken, weiß niemand.
20.8.2018
Altersvorsorge
Um Altersarmut zu vermeiden, sollten Menschen frühzeitig privat vorsorgen. Dafür ist Beratung durch einen Partner auf Augenhöhe nötig.
Von Markus Brochenberger, Vorstand der compexx Finanz AG
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die Rente in Deutschland untersucht. Der Titel des Papiers: „Preventing Age Unequality“, also „Ungleichheit im Alter vermeiden“. Ein Ergebnis: Den deutschen Rentnern geht es nie besser als heute. Nur wenige von ihnen sind auf Unterstützung vom Staat jenseits von Rente und Vorsorgeleistungen angewiesen. Die OECD warnt aber: Das Risiko von Armut und Ungleichheit im Alter nimmt für die heute jüngeren Generationen zu. Gerade für all jene, die nach 1960 geboren sind, gerate das Alter demnach zur Herausforderung. Vor allem Frauen werde die Altersarmut in Zukunft betreffen. Sie beziehen im Schnitt 46 Prozent weniger Rente als Männer.
Das Risiko heißt Altersarmut, denn die sogenannte Rentenlücke, also der Abstand zwischen dem letzten verfügbaren Einkommen und der gesetzlichen Rente, wird in Zukunft ganz erheblich. Ein Gutachten der Bundesregierung schätzt, dass die durchschnittliche Rentenquote (netto vor Steuern) im Jahr 2050 bei unter 40 Prozent im Verhältnis zum Durchschnittsverdienst desselben Jahres liegen wird.
Ruhestand als finanziell angenehme Zeit
Daher tut eine strukturierte private Altersvorsorge Not, um dieses Risiko bestmöglich zu begrenzen und den Ruhestand zu einer finanziell angenehmen Zeit werden zu lassen. Denn wer wünscht sich nicht, dass er nach dem Ende der Erwerbstätigkeit auf Reisen gehen, seinen Hobbies frönen und die Kinder und Enkelkinder unterstützen kann?
Deshalb gilt die Regel: Wer früher spart, hat länger etwas davon. Die Rechnung dahinter ist ganz einfach. Ein Sparer, der mit 35 Jahren beginnt, etwas für die Ruhestandsfinanzierung zu tun, hat dafür mehr als 30 Jahre Zeit und profitiert damit neben der langen Dauer der Einzahlungen von der langfristigen Entwicklung von Zins und Zinseszins. Wer hingegen bis zum 50. Lebensjahr wartet, hat nur etwa die Hälfte der Zeit, um für die Rente vorzusorgen. Das bedeutet: Entweder er muss mit weit mehr als der doppelten Beitragshöhe operieren, oder aber er nimmt wesentlich niedrigere Auszahlungen in Kauf.
Strategie in der Ruhestandsfinanzierung entwickeln
Aber wie gehen Menschen jetzt vor, die privat etwas für Alter tun wollen? Analyse, Strategie, Umsetzung: Das ist der Dreischritt zum Erfolg. Eine individuelle Analyse arbeitet heraus, wie eine Person finanziell aufgestellt ist, wie bestehende Verträge, Kapitaldienste etc. strukturiert sind, welche Zu- und Abflüsse in Zukunft zu erwarten sind, welche Wünsche bestehen und, und, und. Daraus folgt die Strategie in der Ruhestandsfinanzierung, die besonders auf die Beitragshöhe, Laufzeit und das Rendite-Risikoprofil abzielt. Diese Aspekte müssen miteinander im Einklang stehen, um die Vermögensverwaltung für den Ruhestand nachhaltig erfolgreich zu machen. Was will der Kunde wirklich? Diese Frage steht bei einem vertrauensvollen Partner jederzeit im Fokus – und sollte dementsprechend auch offen gestellt werden.
Erst dann geht es an die Produktauswahl. Diese ist immer der letzte Step in einem umfassenden Beratungsprozess und das Ergebnis einer transparenten Zusammenarbeit, aber nie Selbstzweck. Dies zeichnet auch den guten Berater aus und ist für Kunden ein Qualitätsmerkmal: Mit Ruhe und Gelassenheit wird das richtige Produkt für den richtigen Anlass ausgewählt. Dann ist die Ruhestandsfinanzierung gesichert.