Altersvorsorge
Das deutsche Rentensysteme ist top bei den derzeit gewährten Versorgungsleistungen, schneidet aber schlecht bei der Nachhaltigkeit ab. Das stellt eine aktuelle Studie heraus.
Zum zehnten Mal bereits hat das Australian Centre for Financial Studies (ACFS) in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Mercer denMelbourne Mercer Global Pension Index veröffentlicht. Das Ranking testet Rentensysteme verschiedener Länder auf ihre Leistungsfähigkeit.
Deutschland schneidet mit einer Spitzenbewertung für derzeit gewährte Versorgungsleistungen ab. Und dennoch landet es nur im Mittelfeld der Gesamtbewertung. Denn folgt man dem Index, hält Deutschland sein hohes derzeitiges Niveau auf Kosten der Nachhaltigkeit, berichtet das Fachportal „Versicherungsbote“.
Das deutsche System kletterte bei der Bewertung der aktuellen finanziellen Sicherheit für Rentner auf Platz eins in der Welt mit 79,9 von 100 Punkten. Der Durchschnitt liegt hier bei 61,1 Punkten, am schlechtesten schneidet in diesem wichtigsten Teil der Studie Argentinien ab mit 40,8. Deutschland konnte sich vor allem verbessern, weil in der Studie seit 2018 das Durchschnittseinkommen für die Berechnung der Staatsrente herangezogen und die Verschuldung Privater berücksichtigt wird.
Der Wert für die „Nachhaltigkeit“ hingegen gibt an, ob das gegenwärtige System in Zukunft aufrechterhalten werden kann. Rückdeckung und Finanzierung, Demografie, Staatsverschuldung und das von der Weltbank gemessene reale Wirtschaftswachstum beeinflussen diesen Sub-Index, der ein Drittel der Bewertung ausmacht. Für die „Nachhaltigkeit“ des deutschen Rentensystems werden 44,9 Punkte gemessen. Damit landet Deutschland im Gesamt-Ranking auf Rang 13 mit insgesamt 66,8 von 100 möglichen Punkten aus allen drei Bewertungen.
Übrigens: Wie das „Handelsblatt“ berichtet, kritisiert Studienautor David Knox, Partner von Mercer Australien, dass zwei Dinge in Deutschland „die Altersvorsorge auf die Probe stellten“: der demographische Wandel und die sogenannte „Gig Economy“ – also Teile des Arbeitsmarktes, in dem Aufträge kurzfristig an Freiberufler oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden.