21.3.2019
Altersvorsorge
In der betrieblichen Altersversorgung hat sich die Dynamik abgeschwächt. Dabei ist gerade der seit 1. Januar 2019 geltende verpflichtende Arbeitgeberzuschuss ein guter Anlass, sich mit bAV-Lösungen zu befassen.
Das Bundesarbeitsministerium hat eine neue Untersuchung zur Situation und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) vorgelegt. Allen Reformbemühungen zum Trotz lässt das Interesse an bAV-Lösungen laut dieser Studie merklich nach. Einbezogen wurden Pensionskassen, Pensionsfonds, Lebensversicherer und öffentliche Zusatzversorgungsträger. Das Ergebnis: Ende 2017 gab es in Deutschland rund 20,81 Millionen bAV-Anwartschaften. Dies ist gegenüber der vorherigen Studie zwei Jahre zuvor ein Zuwachs von gerade mal 2,8 Prozent.
Zum Vergleich: Bis Ende 2010 hatte der Zuwachs gegenüber 2001 noch bei gut 30 Prozent gelegen. In den Folgejahren fielen die Wachstumsraten deutlich ab. Und der aktuelle Anstieg in den letzten beiden Jahren bis Ende 2017 entspringt primär der Zusatzversorgung im Öffentlichen Dienst (+ 385.000). Die Privatwirtschaft erreichte mit 175.000 neuen Anwartschaften nur ein relativ geringes Plus, zeigt die Studie des Arbeitsministeriums, über die das Fachmedium „Fonds professionell“ berichtet.
Insgesamt bestanden Ende 2017 5,756 Millionen aktive Anwartschaften bei Trägern im Öffentlichen Dienst sowie 15,051 Millionen Versorgungszusagen in der Privatwirtschaft. Dabei besitzen viele Arbeitnehmer mehr als eine Anwartschaft, Marktforscher sehen hinter den gut 15 Millionen Anwartschaften in der Privatwirtschaft rund 12,6 Millionen Beschäftigte. Im Öffentlichen Dienst sind Mehrfachanwartschaften nicht möglich. Dort bestehen etwa 5,7 Millionen Anwartschaften. Damit ergeben sich laut der Umfrage rund 18,4 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit bAV-Ansprüchen.
Zugleich zeigt eine Umfrage des internationalen Versicherungsmaklers Aon, dass einer deutlichen Mehrheit von Arbeitnehmern der Aspekt „Kapitalgarantie“ wichtiger ist als höhere Ertragschancen. Konsequenterweise lehnen demnach fast alle Befragten Betriebsrenten ohne Garantien ab. Auf die Frage „Garantien in der Altersversorgung führen zu niedrigeren Leistungen. Wie ist Ihre Haltung dazu?“ antworteten nur 12,2 Prozent der Befragten, sie seien für eine höhere Rente auch bereit, ein überschaubares Risiko einzugehen.Nicht zu vergessen ist der seit 1. Januar 2019 geltende verpflichtende Arbeitgeberzuschuss. Dabei sind Unternehmen verpflichtet, bei einer 2019 neu eingerichteten Entgeltumwandlung mindestens 15 Prozent des Umwandlungsbetrages als Zuschuss in die bAV weiterzuleiten, soweit er selbst durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge spart. Das ist ein idealer Anlass für Arbeitnehmer, sich genauer mit bAV-Lösungen zu befassen.
20.2.2019
Altersvorsorge
Beim compexx-Expertennetzwerk, dem rund 200 Berater angehören, steht bei der privaten Altersversorgung die individuelle Planung an erster Stelle.
Die Aussichten sind erschreckend und verheißen nichts Gutes: In Zukunft wird die gesetzliche Rente kaum noch dazu ausreichen, den gewohnten Lebensstil aufrecht zu erhalten. Und auch die sichere Kapitalanlage zum Aufbau eines Ruhestandsvermögens steht unter Beschuss: Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) aus der expansiven Geldpolitik aussteigt, erhöhen sich die Zinsen bis 2025 gerade einmal auf 1,3 Prozent. Danach sinkt der Realzinssatz wieder – bis zum Jahr 2050 auf 0,0 Prozent, so die Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
„Wer bei der Vermögensverwaltung zu Rentenzwecken auf sicher geglaubte Zinspapiere oder sogar das Sparbuch gesetzt hat oder es in Zukunft tun möchte, sollte sich klarmachen: Diese Anlageformen gleichen nicht einmal die Inflation aus, sodass der tatsächliche Wert des Geldes im Laufe der Jahre und Jahrzehnte massiv absinkt – zehn Jahre ohne Ertrag können einen Wertverlust von bis zu 20 Prozent bedeuten, auch wenn sich die Summe nicht verändert“, sagt Markus Brochenberger, Vorstandsvorsitzender der compexx Finanz AG, eines Beratungsunternehmens für Finanzdienstleistungen. Die deutschlandweit agierende Finanzdienstleistungsgruppe gehört mehrheitlich zur Versicherungsgruppe die Bayerische, verfolgt seit der Gründung vor 13 Jahren ein Allfinanzkonzept und betreut mittlerweile mehr als 60.000 Kunden in ganz Deutschland bei allen Fragen rund um Vermögen, Versicherung und Vorsorge.
Das könne fatale Folgen haben, warnt er: „Eine vermeintlich risikolose Geldanlage ohne Zinsen wiegt Sparer in falscher Sicherheit. Zwar verfügen sie später nominal über ein Vermögen von beispielsweise 250.000 Euro für den Ruhestand. Es kann sein, dass es aber nur einen realen Gegenwert von 200.000 Euro oder weniger besitzt, je nach Inflationsentwicklung. Das gilt es natürlich zu verhindern, um keine Vermögenswerte zu verbrennen“, stellt Markus Brochenberger heraus.
Beim compexx-Expertennetzwerk, dem rund 200 Berater angehören, steht bei der privaten Altersversorgung aber etwas anderes an erster Stelle: Für eine optimale Vorsorge kommt es darauf an, den eigenen Bedarf und die finanziellen Möglichkeiten zu kennen. Daher setzen die Experten des compexx-Expertennetzwerks auf einen umfangreichen und professionellen Soll-Ist-Vergleich, analysieren alle Vermögenswerte und erkennen auf diese Weise die tatsächliche finanzielle Situation. „Haben sie Wertpapierdepots, eine Immobilie und vielleicht bereits Vorsorgeverträge oder steht eine Erbschaft in Aussicht – oder müssen wir die Altersvorsorge von Grund auf aufbauen? In welcher Form wollen sie die Familie unterstützen? Und was wollen sie für den Konsum aufwenden? Ist dies geklärt, besprechen wir mit den Kunden die individuellen Wünsche für das Ruhestandseinkommen und können darauf aufbauend eine Planung für die private Altersvorsorge erstellen“, erläutert der compexx-Vorstandsvorsitzende.
Erst nach dieser eingehenden Analyse geht es an die konkrete Umsetzung. Dies bezieht sich vor allem auf eine breit diversifizierte Altersvorsorge, damit beim Eintritt in den Ruhestand genügend Geld zur Verfügung steht. Daher setzen die Berater neben staatlich geförderten und privaten Rentenversicherungsprodukten auch alle Möglichkeiten aus dem Anlageuniversum der compexx Finanz AG ein. Dazu gehören Investmentfonds genauso wie Direktanlagen in Wertpapiere, Sachwerte und Immobilien. „Entscheidend ist ein stabiler Vermögensaufbau. Aber es gibt kein Standardrezept, wie dieser am besten zu erreichen ist. Daher ist es unsere Aufgabe, eine nachhaltige, flexible und tragfähige Struktur zu schaffen, die wirklich zum Anleger passt. Dafür sind wir sehr nah am Kunden“, sagt der Finanzexperte.
5.2.2019
Altersvorsorge
Nur mit einem zusätzlichen Einkommen könne man den Ruhestand genießen und sich noch den einen oder anderen Wunsch erfüllen, warnt Investmentexperte Charles Neus.
Über die private Altersvorsorge wird in Deutschland breit diskutiert. Zu Recht, wie die Zahlen immer wieder zeigen. Aktuell erhalten Rentner im Schnitt 65 Prozent ihres letzten Gehalts aus der Rentenversicherung. Das reiche kaum aus, betont Charles Neus, Leiter für Altersvorsorge-Lösungen beim Investmenthaus Schroders, im Interview mit dem Fachmagazin „Versicherungsbote“. Er sagt: „Viele Menschen begehen einen schlimmen Irrtum. Sie glauben, die staatliche Rente allein reiche aus, um im Alter sorgenfrei zu leben.“ Aber die Ausgaben in der Ruhestandsphase seien höher, als die meisten annähmen.
Nur mit einem zusätzlichen Einkommen könne man den Ruhestand genießen und sich noch den einen oder anderen Wunsch erfüllen. Aber auch für sich verändernde Bedürfnisse sollte Geld da sein, sei es ein altersgerechter Umbau des Hauses oder etwas Gutes für die Enkel, sagt Charles Neus. Er plädiert daher dafür, frühzeitig mit der privaten Altersvorsorge zu beginnen und dabei angesichts von Niedrigzinsen, steigender Inflation und immer teurer werdenden Garantien nicht unbedingt nur aufs Sparbuch und auf Lebensversicherungen zu setzen.
Es sei wesentlich sinnvoller, in die Kapitalmärkte zu investieren, aber die Scheu sei noch immer sehr groß, zu groß sei die Angst vor Verlusten. Die Risiken könnten Anleger aber durch eine breite Streuung über Anlageklassen, Regionen und Sektoren verringern. Wichtig sei, ein Produkt zu finden, das die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse erfülle. Wie hoch ist meine Risikoneigung? Wie lang ist mein Anlagehorizont? Fange ich gerade mit dem Sparen an und muss erst Kapital aufbauen? Das sind laut Charles Neus nur einige der Fragen, die sich Sparer für die private Altersvorsorge beantworten sollten.Daraus folgt: Ohne professionelle und seriöse Beratung geht es nicht. Denn nur wer alle Möglichkeiten kennt, kann dann auch eine eigene Strategie entwickeln und für einen sorgenfreien Ruhestand sparen.
31.1.2019
Altersvorsorge
Männer wollen essen gehen und sparen, Frauen shoppen – darauf deutet zumindest eine aktuelle Umfrage hin.
Ein interessantes Ergebnis hat eine repräsentative Online-Umfrage eines Finanzdienstleistungsunternehmens in Zusammenarbeit mit der Universität Passau erbracht: Sollten die Deutschen 100 Euro als Geschenk erhalten, würden die meisten Männer und Frauen von dem Geld essen gehen. Männer würden das Geld zur Seite legen, Frauen eher Kleidung und Schuhe davon kaufen. Ein weiteres Resultat: Je älter die Befragten sind, desto größer ist der Anteil derer, die die 100 Euro im Restaurant ausgeben würden. Im Gegenteil hierzu würden Jüngere das Geld sparen oder für Sport beziehungsweise Sportbekleidung ausgeben. Die Initiatoren der Umfrage betonen, dass das Sparen zwar generell wichtig sei – allerdings nicht unbedingt für die Altersvorsorge, sondern vor allem für Reisen, fürs Auto und für das Haus beziehungsweise die Wohnung.
29.1.2019
Altersvorsorge
Immer mehr Menschen zwischen Anfang und Mitte 40 steuern auf eine niedrige Rente zu. Der Hauptgrund: häufigere Arbeitslosigkeit oder geringfügigere Beschäftigungen als Vorgängergenerationen.
Eine aktuelle Studie der Deutschen Rentenversicherung und des Bundesarbeitsministeriums kommt zu einem bedrohlichen Ergebnis: Arbeitnehmer, die heute zwischen Anfang und Mitte 40 sind, haben deutlich größere Lücken in ihrer gesetzlichen Altersvorsorge als ältere Generationen im gleichen Zeitraum. Für die Studie wurden Lebensläufe und der Vorsorgestatus der 40- bis 60-Jährigen aus verschiedenen Generationen ausgewertet. Erstmals über die Studie hat das Wirtschaftsmagazin „Capital“ berichtet.
Der Hauptgrund für die deutlich schlechtere Position: Die Altersgruppe der heutigen Mittvierziger war im Durchschnitt häufiger arbeitslos oder geringfügig beschäftigt als vorherige Generationen. Daraus folgen naturgemäß geringere Rentenansprüche. Aus der Analyse der echten Rentenkonten von über 20 Millionen Versicherten ergibt sich folgendes Bild: Bei den Menschen, die heute zwischen Anfang und Mitte 40 sind, ist der Anteil von Menschen mit längeren Zeiten ohne Job gegenüber Älteren fast doppelt so hoch und liegt bei mehr als zehn Prozent. Bei den Frauen in den neuen Bundesländern war das laut der Studie sogar bei einem Viertel der Fall; sie blieben darüber hinaus mit im Schnitt 74 Monaten auch besonders lange arbeitslos.
27.1.2019
Altersvorsorge
Der Anteil der Unternehmen, die ihre betriebliche Altersvorsorge im neuen Jahr anpacken wollen, ist auf fast die Hälfte gestiegen. Im März 2017 wollten noch zwei Drittel der Firmen ihre bAV lassen, wie sie damals war.
Durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz soll die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland gesetzlich gefördert werden. Dass dies offenbar gelingt, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson. Nahezu jedes zweite Unternehmen plant demnach, seine betriebliche Altersversorgung auszubauen oder anzupassen.
Dabei werden vordringlich zunächst „Pflichtthemen“ wie der neue Arbeitgeberzuschuss zu Mitarbeiterbeiträgen in die bAV (59 Prozent) bearbeitet. Letzterer werde die Verbreitung der bAV tatsächlich fördern, erwarten 58 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die ihre bAV nun anpacken wollten, sei sprunghaft gestiegen, heißt es bei Willis Towers Watson. „Mit der Umsetzung der durch das BRSG neu entstandenen Pflichten werden viele Unternehmen sinnvollerweise auch gleich weitere Modernisierungsschritte – etwa im Blick auf die Risiko-Optimierung oder die Mitarbeiterkommunikation – angehen. Daher ist in den kommenden Jahren mit einem Modernisierungsschub für die bAV zu rechnen“, heißt es weiter.
Interessant sind die Veränderungen im Vergleich zu einer bAV-Studie der Beratungsgesellschaft von März 2017. Nachdem damals noch zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Unternehmen ihre bAV „so lassen wollten, wie sie ist“, wird nun eben fast die Hälfte ihre bAV anpacken. Ein knappes Viertel (23 Prozent) will sie ausbauen, ein Fünftel (21 Prozent) umstrukturieren oder überarbeiten. Zwei Prozent werden einen neuen Pensionsplan einführen.
Übrigens: Unternehmen, die bereits über eine bAV verfügen, erhoffen sich vom Betriebsrentenstärkungsgesetz vor allem eine Absenkung des steuerlichen Rechnungszinses sowie die Abschaffung der Doppelverbeitragung in der Sozialversicherung, lautet ein weiteres Ergebnis der Studie.