16.4.2019
Kapitalanlage
Auch die US-Notenbank Fed wird in diesem Jahr keine Zinserhöhungen mehr vornehmen. Ebenso lässt der Wandel in der europäischen Zinspolitik auf sich warten.
Wer auf weitere positive Nachrichten am Zinsmarkt gewartet hat, muss sich noch etwas gedulden. Die US-Notenbank Fed gab Mitte März bekannt, dass sie in diesem Jahr keine Zinserhöhungen mehr vornehmen wird. Das Zielband für den Leitzins „Fed Funds Rate“ liegt weiterhin zwischen 2,25 und 2,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die Fed vier Mal die Zinsen angehoben. Die letzte Erhöhung im Dezember war die neunte Anhebung seit Beginn der Zinswende Ende 2015.
Experten hatten damit gerechnet, denn die US-Wirtschaft hat sich nach Einschätzung der Federal Reserve abgekühlt. Die Notenbank bewertet die Lage am Arbeitsmarkt zwar weiterhin als stark, das Wirtschaftswachstum habe sich jedoch abgeschwächt, ebenso der Anstieg der Konsumausgaben und der Investitionen. Angesichts der Entwicklung der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte sei eine „geduldige“ Geldpolitik angemessen, schreibt das „manager magazin“ zu der Entscheidung. US-Notenbankchef Jerome Powell betonte auch, dass es einige Zeit dauern könne, bis die wirtschaftliche Entwicklung eine geldpolitische Handlung erfordere.Auch in Europa stehen die Zeichen nicht auf Kurs für einen fundamentalen Wandel in der Zinspolitik. Im Gegenteil: Experten gehen in der Eurozone sogar noch von einem Jahrzehnt extrem niedriger Zinsen aus – aber warnen vor einem gleichzeitigen Anstieg der Inflation. Das treibt natürlich den Anlagenotstand und fordert Anleger, sich mit alternativen Formen von Investments auseinanderzusetzen. Neben Aktien stehen vor allem Immobilien im Fokus, die eine stabile Rendite erbringen und auch weitere Inflationssteigerungen absichern können.
12.4.2019
Kapitalanlage
Die Europäische Zentralbank macht keine Anstalten für eine Zinsänderung. Das führt dazu, dass Aktien noch wichtiger werden, aber auch Immobilieninvestments sind leichter finanzierbar.
Es deutet einiges darauf hin, dass sich in den kommenden Jahren an der Zinssituation nicht allzu viel ändern wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gerade herausgestellt: Die niedrigen Leitzinsen werden für das ganze Jahr 2019 nicht angehoben., auslaufende Anleihen im Bestand der EZB werden bei Rückzahlung durch neue ersetzt. Damit bleibt der Bestand der Notenbank unverändert hoch. Und: Die Banken erhalten neue langfristige Kredite von der EZB zwischen September 2019 und 2021.
Der freie Vermögensverwalter Uwe Eilers spekuliert sogar darauf, dass es erst 2029 wieder normale Zinsen geben könnte. Das hätte natürlich weiterhin weitreichende Konsequenzen, wie sie eigentlich längst bekannt sind. Eine davon: Alle Anleger, die relativ sicher in Anleihen oder bei Banken anlegen möchten, werden dauerhaft eine reale Negativverzinsung hinnehmen müssen, da die Inflationsrate mit aktuell 1,5 Prozent höher als die Renditen der verzinslichen Anlagen ist, schreibt Eilers in einer Kolumne.
Die Lösung, auf die Berater schon seit vielen Jahren hinweisen: eine breit diversifizierte Geldanlage mit einem Fokus auf Aktien, ob als Direktinvestments in Einzelwerte mit einer Einmalsumme, über einen Sparplan oder auch gut strukturierte Fonds. Ebenso sinnvoll sind weiterhin Immobilien in entwicklungsstarke Lagen wie Augsburg, Essen, Halle, Leipzig oder auch Hannover. Dort sind Objekte noch erschwinglich und damit sowohl aufgrund der sehr niedrigen Zinsen sehr gut finanzierbar als auch rentierlich. Wichtig ist, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, sondern als Investor rein wirtschaftlich die Standortfaktoren zu betrachten.
8.4.2019
Kapitalanlage
Inzwischen ist mit der Digitalisierung eine vierte Revolution im Gange. Sie hat eine höhere Durchschlagskraft auf Wirtschaft und Gesellschaft als alle technologischen Umwälzungen zuvor. Das schafft Chancen für Anleger.
Künstliche Intelligenz (KI) wird in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt, etwa bei der Entwicklung von Sprachassistenten, Industrierobotern oder Hochleistungs-Computern. Ebenso gehört das autonome Fahren zur Künstlichen Intelligenz. Die weltweiten Umsätze mit Unternehmensanwendungen im Bereich der KI werden für das Jahr 2020 auf rund 4,8 Milliarden US-Dollar prognostiziert.
Dass große Technologieunternehmen wie Google, Baidu oder Amazon es ernst meinen mit KI, zeigt eine Analyse des Beratungsunternehmens McKinsey. Demnach haben solche Firmen im vergangenen Jahr zwischen 20 und 30 Milliarden US-Dollar in KI investiert. Wie McKinsey vorrechnet, wurde mit 90 Prozent der Löwenanteil in die Forschung gesteckt und etwa jeder zehnte Dollar für Akquisitionen ausgegeben.
„Inzwischen ist mit der Digitalisierung eine vierte Revolution im Gange. Sie hat eine höhere Durchschlagskraft auf Wirtschaft und Gesellschaft als alle technologischen Umwälzungen zuvor: Während die Informationstechnologie in den 2000er Jahren das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um jährlich rund 0,6 Prozent steigerte, könnte allein die künstliche Intelligenz (KI) bis zum Jahr 2030 das Wachstum der Weltwirtschaft jedes Jahr um 1,3 Prozent anheben, schätzen Experten“, schreibt die Investmentgesellschaft Fidelity.
Und weiter: Unternehmen, die sich neue Technologien wie Big Data zunutze machten, profitierten vom Megatrend Digitalisierung. Das schaffe Chancen für Anleger, die von dieser vierten industriellen Revolution profitieren könnten. Denn Unternehmen, die Technologien wie Big Data, KI und Robotik nutzten oder anböten, hätten große Wachstumschancen. Damit können Wertpapiere solcher Firmen dauerhaft sehr gewinnbringend sein.
4.4.2019
Kapitalanlage
Viele Anleger schauen bei Aktien nur auf die Kursentwicklung und vernachlässigen die Dividendenzahlungen. Dabei schütten Unternehmen wie Nestlé, die Telekom, die Deutsche Post oder auch die Zürich Versicherung Jahr für Jahr zwischen 3,5 und sechs Prozent Dividende pro Aktie an die Investoren aus.
Wer in Aktien investiert, schaut oftmals nur auf die Kursentwicklung: Steigt die Aktie, ist alles gut, fällt das Wertpapier, ist es eben nicht so gut. Dabei sind Aktien auch dazu geeignet, Jahr für Jahr feste Ausschüttungen zu generieren, die unabhängig vom kurzfristigen Kursverlauf sind. Viele Anleger unterschätzen die Bedeutung von Dividenden als maßgebliche Renditebringer von Aktien, sagt Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank. Ein etwas plakativer Vergleich lautet laut Neumann so: Aktien ohne Dividenden zu sehen, wäre in etwa so, wie sich täglich über den Wert einer Immobilie zu informieren, ohne auf die Mieteinnahmen zu schauen. Dividenden sind damit die „Mieteinnahmen“ einer Aktie – und damit ein entscheidender Punkt in der Geldanlage, gerade bei sicherheitsorientierten Anlegern.
Um dies zu verdeutlichen, hat die Sutor Bank den deutschen Aktienindex Dax zum einen als Performance-Index (inklusive Dividenden) und zum anderen als Kursindex (ohne Dividenden) betrachtet. Seit der Dax vor 31 Jahren bei 1000 Punkten startete, erzielte er als Kursindex ohne Dividenden bis Ende 2018 eine Rendite von 5,2 Prozent pro Jahr. Berücksichtigt man die regelmäßigen Ausschüttungen und hätte man diese im Laufe der Zeit immer wieder in Aktien reinvestiert, wären in 31 Jahren aus einem Euro 10,56 Euro geworden – also eine mehr als doppelt so hohe Performance wie bei der normalen Kursentwicklung. Über diese Aussage berichtet das Fachmedium „Fonds professionell“.
Auch Investoren, die am liebsten bekannte, große Werte kaufen, profitieren davon: Nestlé beispielsweise zahlt seit vielen Jahren 3,5 Prozent Dividende jährlich, die Telekom und die Deutsche Post aktuell mehr als vier Prozent, die Zürich Versicherung rund sechs Prozent.
1.4.2019
Kapitalanlage
Investieren Anleger systematisch in Unternehmen mit den besten Nachhaltigkeits-Ratings, generiert man dauerhaft eine höhere Performance im Vergleich zu Anlagen in Unternehmen mit schlechten Ratings. Das zeigt eine neue Studie.
Moral, Anstand und ein gutes Gewissen sind vielen Menschen wichtig. Und dass sich solches Verhalten auch an der Börse lohnen kann, zeigt eine aktuelle Studie des französischen Vermögensverwalters La Financière de l´Echiquier (LFDE), über die das Fachmedium „Fonds professionell“ berichtet. Das Ergebnis: Nachhaltige Anlagen („socially responsible investments“, SRI) von Unternehmen, die sich den sogenannten ESG-Kriterien (ESG: „Environment Social Governance“) unterwerfen, bieten der Untersuchung zufolge sogar besonders gute Renditechancen.
„Investiert man systematisch in Unternehmen mit den besten ESG-Ratings, generiert man dauerhaft eine höhere Performance im Vergleich zu Anlagen in Unternehmen mit schlechten Ratings“, sagt Sonia Fasolo, Fondsmanagerin und Leiterin des SRI-Team bei LFDE. Die Studie zeigt, dass die drei Nachhaltigkeitsfaktoren Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung auf lange Sicht zu einer überdurchschnittlichen Performance führen. Vor allem zeige sich dies im Vergleich zu einem Musterportfolio, das aus ethisch besonders fragwürdigen Unternehmen besteht. Der soziale Faktor trägt demnach am stärksten zum Gesamtergebnis bei.
Nachhaltigkeitsinvestments weisen grundsätzlich auch keine andere Risikostruktur auf als klassische Geldanlagen, zeigt La Financière de l´Echiquier. Da die Portfolios mit den besten Nachhaltigkeitsratings unterm Strich ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis hätten, seien sie widerstandsfähiger als jene mit schlechteren Ratings.
25.3.2019
Kapitalanlage
Laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz sollen noch in dieser Legislaturperiode Einkünfte aus Kapitalanlagen mit der Einkommensteuer erfasst werden. Das führt zu einer höheren Besteuerung von Besserverdienenden.
Die Abgeltungsteuer in Höhe von 25 Prozent auf Kapitalerträge wurde 2009 eingeführt, um vermögende Anleger mit hohen persönlichen Einkommensteuersätzen aus Steuerparadiesen zurück nach Deutschland locken. Die Abgeltungsteuer ist eine Quellensteuer, durch die der Steuerabzug bei der auszahlenden Stelle abgegolten ist und daher eine gesonderte Veranlagung des Leistungsempfängers überflüssig macht. Damit wird die Steuer automatisch abgeführt, auch bei Auslandseinkünften. Die Abgeltungsteuer hat die früher geltende Zinsabschlagsteuer abgelöst. Im Unterschied zur Zinsabschlagsteuer, die eine Steuervorauszahlung auf Kapitalerträge darstellte und mit der tatsächlichen Steuerlast verrechnet wurde, ist bei der Abgeltungsteuer die Steuerpflicht pauschal abgegolten – daher die Bezeichnung.
Der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) beschrieb das Bestreben sehr prägnant mit dem Spruch: „25 Prozent von X sind besser als 42 Prozent von nix.“ Viele vermögende Steuerpflichtige erzielten dadurch einen Vorteil, weil ihr persönlicher durchschnittlicher Einkommensteuersatz höher ist als 25 Prozent – und holten auf Auslandskonten deponiertes Geld wieder nach Deutschland.
Jetzt hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz die Abschaffung der Abgeltungsteuer von 25 Prozent auf Kapitalerträge noch in dieser Legislaturperiode angekündigt. „Gerechter wäre es, solche Erträge mit dem Einkommensteuerrecht zu erfassen“, sagte Olaf Scholz der Tageszeitung „Rheinischen Post“. Auf diese Weise würden vor allem Besserverdienende stärker zur Kasse gebeten, wenn nach der Abschaffung Kapitalerträge mit dem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert werden sollten. Der höchste Steuersatz von 45 Prozent gilt ab einem Einkommen von 250.731 Euro, bei Ehepaaren ab 501.462 Euro. Bis zu dieser Grenze gilt der Spitzensteuersatz von 42 Prozent. Hohe Kapitalerträge können natürlich in Verbindung mit den übrigen Einkünften zu einer maßgeblichen Erhöhung der Steuerlast führen.