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KAPITALANLAGE

16.7.2019

Kapitalanlage

Umfrage: Die Deutschen vertrauen ihren Managern

Ein vertrauensvolles Management ist ein wichtiger Punkt in jeder Anlageentscheidung und kann den Ausschlag für ein Engagement in einem Unternehmen geben.

Wer in Unternehmen investiert – ob durch Aktien, Anleihen oder alternativen Formen wie Private Equity – muss Vertrauen haben: Vertrauen in das Geschäftsmodell, die betriebswirtschaftlichen Kennziffern, die Zukunftsaussichten und natürlich das Management. Hierzulande ist dieses Vertrauen besonders ausgeprägt. „In keinem Land der Welt ist das Vertrauen der Investoren ins Management größer als in Deutschland. Trotz Dieselskandal oder Missmanagement in Banken lassen deutsche Manager die ausländische Konkurrenz hinter sich.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Beratung Korn Ferry unter rund 800 Investoren und Analysten aus 18 Märkten weltweit ergeben, über die das Fachportal „Springer Professional“ berichtet. Die Befragten verwalten mindestens ein Vermögen von mehr als eine Milliarde US-Dollar. Eine Mehrheit (52 Prozent) der Befragung attestiert den deutschen Managern trotz Strafverfolgungen im Zuge der Abgasaffäre oder enormer Dax-Schwankungen, die Herausforderungen der Zukunft lösen zu können.

Ein vergleichsweise hohes Vertrauen in ihre Manager haben Kapitalanleger in Singapur (49 Prozent), Hong Kong (46 Prozent) und den Niederlanden (42 Prozent). Doch nur in Deutschland steht die Mehrheit der Finanziers hinter dem heutigen Management, heißt es weiter. „Wer in Deutschland investiert, weiß um eine exzellente Ausbildung und hohe Nachhaltigkeit des Managements“, sagt Holger Winzer von Korn Ferry. „Vor allem im weltweiten Vergleich genießen deutsche Managerinnen und Manager ein exzellentes Ansehen was Loyalität und Veränderungsfähigkeit angeht.“

Diese Ergebnisse sind für Anleger wirklich wichtig. Ein vertrauensvolles Management ist ein wichtiger Punkt in jeder Anlageentscheidung und kann den Ausschlag für ein Engagement in einem Unternehmen geben.

13.7.2019

Kapitalanlage

Erfolgreich investieren mit gutem Gewissen

Nachhaltige Geldanlagen sind lukrativ und beliebt. In den ersten vier Monaten des Jahres haben Anleger deutlich mehr Anteile an nachhaltig investierenden Fonds ge- als verkauft.

Nachhaltigkeit ist zu einem echten Investmentthema geworden. Zum 30. September 2018 waren nach Informationen des Sustainable Business Institute (SBI) insgesamt 509 nachhaltige Publikumsfonds in Deutschland, Österreich und/oder der Schweiz zum Vertrieb zugelassen und mit rund 126 Milliarden Euro (Gesamtfondsvermögen) investiert. Weltweit sind rund 1,5 Billionen Euro nachhaltig angelegt.

Das lohnt sich auch für Anleger. Der 1999 lancierte Dow Jones Sustainability Index – der erste globale Index, der die weltweit führenden Unternehmen in Bezug auf unternehmerische Nachhaltigkeit abbildet – hat in den vergangenen drei Jahren einen Zuwachs von knapp 38 Prozent erzielt. Der herkömmliche Dow Jones hat im gleichen Zeitraum rund 46 Prozent.

Grüne Anlagen sind also durchaus lukrativ, insbesondere eben Fonds. In den ersten vier Monaten des Jahres haben Anleger deutlich mehr Anteile an nachhaltig investierenden Fonds ge- als verkauft, zeigt das aktuelle Fondsbarometer der European Bank for Financial Services (Ebase). Die Statistik der Fondsplattform spiegelt die Handelsaktivität der Kunden aller Finanzanlageberater wider, die für die Kooperationspartner der Direktbank tätig sind. Das berichtet das Finanzmedium „Fonds Professionell“.

„Die große Nachfrage nach nachhaltig anlegenden Fonds bestätigt den Trend“, sagt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung bei Ebase. „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein wichtiges gesellschaftliches Thema, sondern auch politisch gewünscht und zudem bei den Kunden zunehmend gefragt.“ Diese Einschätzung lässt sich in der Praxis bestätigen: Die Politik forciert das Thema der nachhaltigen Anlagen. Der Aktionsplan der EU-Kommission vom März 2018 zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums beispielsweise, der sich zum Ziel gesetzt hat, nachhaltige Finanzprodukte gezielt zu fördern, ist seit dem letzten Jahr konsequent umgesetzt worden.

18.5.2019

Kapitalanlage

Deutsches Aktieninstitut: Vier Regeln für die erfolgreiche Aktienanlage

Vielen Deutschen ist nicht bewusst, dass die Beachtung einiger einfacher Regeln genügt, um ohne viel Aufwand ein erfolgreicher Aktienanleger zu werden. Breit gestreute Aktieninvestments haben in der Vergangenheit langfristig sechs bis neun Prozent jährlich erwirtschaftet.

Der 15. März wurde vor einigen Jahren zum „Tag der Aktie“ ausgerufen. In diesem Zusammenhang hat das Deutsche Aktieninstitut vier Grundregeln für die erfolgreiche Aktienanlage aufgestellt:

1. Breite Streuung in unterschiedlichen Branchen: Eine Streuung verringert spürbar das Risiko eines Totalverlustes, der bei einem Investment in eine einzelne Aktie nie ausgeschlossen werden kann. Eine solche Möglichkeit bieten zum Beispiel Aktienfonds und ETFs.

2. Langfristige Investments: Je länger der Anlagehorizont ist, desto geringer ist die Gefahr, mit Aktien Verluste zu erleiden. Über die Jahre und Jahrzehnte hinweg müssen bei kurz- und mittelfristigen Kursschwankungen nicht nervös werden.

3. Regelmäßiges Sparen: Ein Sparplan auf Aktienfonds beispielsweise erlaubt dem Anleger, auch mit kleinen monatlichen Beträgen langfristig ein nennenswertes Aktienvermögen aufzubauen.

4. Nicht nur in Aktien anlegen: Wer immer Liquidität zurückhält, hat für Urlaub, Reparaturen und Co. jederzeit Geld auf dem Konto. So können Anleger mögliche Börsentiefs aussitzen und müssen ihre Aktien oder Aktienfonds nicht zur Unzeit verkaufen.

„Vielen Deutschen ist gar nicht bewusst, dass die Beachtung einiger weniger, einfacher Regeln genügt, um ohne viel Aufwand ein erfolgreicher Aktienanleger zu werden“, stellt Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts, fest. „Leider ist es ein verbreiteter Irrglaube, dass man nur mit sehr guten Wirtschaftskenntnissen in Aktien investieren kann. Mit unseren vier einfachen Grundregeln für die Aktienanlage zeigen wir, dass es auch ohne vertiefte Wirtschaftskenntnisse geht. Anleger sollten sich ein Herz fassen und in Aktien investieren. Breit gestreute Aktieninvestments haben in der Vergangenheit langfristig sechs bis neun Prozent jährlich erwirtschaftet. Sparbücher und Tagesgeldkonten können da aus Renditegesichtspunkten langfristig nicht mithalten.“

14.5.2019

Kapitalanlage

Studie: Private Equity auch für sehr nachhaltig orientierte Anleger interessant

Jede dritte Beteiligungsfirma hat bereits ein internes Team installiert, das sich um Aspekte der ökologischen und sozialen Unternehmensführung kümmert. Rendite mit gutem Gewissen ist damit auch bei Private Equity möglich.

Als Alternatives Investment wird Private Equity immer wichtiger. Die Anleger erhalten dadurch die Möglichkeit, direkt am Erfolg von Unternehmen zu profitieren, die nicht an der Börse notiert sind. Jetzt hat sich ein neuer Trend ergeben. Auch in der Private-Equity-Branche werden Kriterien der ökologischen und sozialen Unternehmensführung („ESG“) immer wichtiger. Jede dritte Beteiligungsfirma hat bereits ein internes Team installiert, das sich um Aspekte der ökologischen und sozialen Unternehmensführung kümmert. Das geht aus der Umfrage „Private Equity Responsible Investment Survey 2019“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter rund 150 privaten Beteiligungsgesellschaften hervor. Der Studie zufolge besitzen 91 Prozent der befragten Finanzinvestoren schon jetzt eine sogenannte ESG-Richtlinie beziehungsweise sind dabei, eine solche zu entwickeln.

Der Fokus der meisten Private-Equity-Investoren liegt laut PwC bislang vor allem auf den klassischen Governance-Kriterien. Gefragt, welche ESG-Aspekte für sie die wichtigsten sind, gaben 89 Prozent eine „ethische Geschäftspolitik“, 87 Prozent „eine klare Haltung gegen Korruption“ und 83 Prozent „Arbeitssicherheit und -gesundheit“ an. Dicht dahinter folgten „Zulieferer, die ESG-Aspekten gerecht werden“ (76 Prozent), „ein verantwortungsvoller Umgang mit Abfällen“ (76 Prozent) und „ein sparsamer Energieverbrauch“ (75 Prozent). Das Thema „Diversity‘“ liegt mit 41 Prozent Zustimmung bislang noch im hinteren Mittelfeld.

„Wir sehen, dass der Anteil der PE-Investoren, die ganz konkrete Veränderungen anstoßen, rasant wächst“, sagt Hendrik Fink, Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland. Aufgrund dieser Entwicklung wird Private Equity auch für sehr nachhaltig orientierte Anleger durchaus interessant. Die „Rendite mit gutem Gewissen“ wird damit auch in einer Branche möglich, die noch vor einigen Jahren als „Heuschrecke“ einen fragwürdigen Ruf hatte.

30.4.2019

Kapitalanlage

Deutsche sind keine Spar-Weltmeister: Mangelnde finanzielle Rücklagen sind eine Gefahr

Fast ein Drittel der deutschen Haushalte verfügen über keinerlei Ersparnisse. Das hat eine Studie der Bank ING Diba ergeben.

Es ist eine Nachricht, die zu denken geben sollte. Unter 13 europäischen Ländern weist Deutschland den zweithöchsten Anteil an Menschen ohne Ersparnisse auf. War es vor einem Jahr noch ein gutes Viertel gewesen, gibt nun fast ein Drittel der Befragten an, dass ihr Haushalt über keinerlei Ersparnisse verfügt. Das hat eine Umfrage der Bank ING Diba ergeben, die Konsumenten in Europa, Australien und den USA zu verschiedenen Themen rund um das Sparen und die Ruhestandsplanung befragt hat. Im europäischen Durchschnitt verfügen 26 Prozent der Haushalte über keinerlei Rücklagen; der Wert stieg leicht von 25 Prozent.

Als Hauptgrund für das Fehlen von Ersparnissen wird überall in Europa mehrheitlich ein zu geringes Einkommen angegeben – in Deutschland sind das 63 Prozent der Befragten ohne Ersparnisse. Mit der Höhe ihrer Ersparnisse stehen deutsche Sparer aber im europäischen Vergleich gut da. 55 Prozent von ihnen sind „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Mit Blick auf den Ruhestand gilt: Derzeitige und künftige Ruheständler befürchten gleichermaßen, weniger herauszubekommen, als sie eingezahlt haben. Menschen sorgen in höherem Maße selbst vor, obwohl mit 45 Prozent weit mehr Deutsche den Staat in der Pflicht für die finanzielle Absicherung im Ruhestand sehen als beispielsweise sich selbst oder die Arbeitgeber.

Apropos Ruhestand: Mangelnde Rücklagen sind nicht nur eine Gefahr in Fällen plötzlicher Arbeitslosigkeit oder ähnlicher Schicksalsschläge, sondern auch für die Finanzierung des Alters. Auch wenn in Deutschland traditionell das umlagefinanzierte gesetzliche Rentensystem als Rückgrat der Altersvorsorge angesehen wird, gewinnt die private Vorsorge zunehmend an Bedeutung. Es bietet sich an, staatlich geförderte Form der Altersvorsorge wie die Riester- oder Rürup-Rente mit Wertpapieren und Sachwerte-Investments wie Immobilien zu kombinieren.

23.4.2019

Kapitalanlage

Relikt der Finanzkrise: Tagesanleihe der Bundesrepublik wird abgeschafft

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, soll die Tagesanleihe zum Ende des Jahres 2019 eingestellt werden. Immer noch liegen eine Milliarde Euro auf den entsprechenden Konten.

Es ist eine Erfindung der schweren Finanzkrise des Jahres 2008. Mit der sogenannten Tagesanleihe hatte die Bundesrepublik ein Instrument eingeführt, mit dem Privatanleger – ähnlich wie beim Tagesgeld der Banken – zu einem marktüblichen Zins Geld anlegen und täglich abheben konnten. Gebühren fielen, anders als bei gleichen Geschäftsbankangeboten, dabei nicht an.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, soll die Tagesanleihe zum Ende des Jahres 2019 eingestellt werden. Dies habe die Finanzagentur, die für das Schuldenmanagement der Bundesrepublik zuständig ist, mitgeteilt. Dabei war sie ein großer Erfolg: So steckten bereits Ende 2008 satte 3,2 Milliarden Euro in der Tagesanleihe. Für die Bundesbürger schien dies nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers eine sichere Sache, Geld beim Staat anzulegen.

Inzwischen liege der Zins für die Tagesanleihe bei 0,0 Prozent, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Derzeit befindet sich noch knapp eine Milliarde Euro in Tagesanleihe auf 23.000 Konten. Der Niedergang des Sparinstruments hatte aber übrigens schon früher begonnen: Das nach der Krise einsetzende Niedrigzinsniveau führte dazu, dass das Geschäft für den Bund immer unrentabler wurde. Die Tagesanleihe lief zwar weiter, Privatkunden konnten darin aber kein neues Geld mehr anlegen.