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Kapitalanlage

2.2.2019
Stephanie Baab

Deutsche scheuen weiterhin Wertpapiere

Das Geldvermögen der privaten Haushalte stieg nach vorläufigen Berechnungen der DZ Bank um 1,9 Prozent auf 6,2 Billionen Euro. Zurückgehende Aktienkurse haben den Anstieg abgeschwächt.

Die schweren Schwankungen an den weltweiten Kapitalmärkten haben dazu geführt, dass das Geldvermögen der Deutschen im abgelaufenen Jahr weit weniger stark gewachsen ist als noch 2017. Das Geldvermögen der privaten Haushalte stieg nach vorläufigen Berechnungen der DZ Bank um 1,9 Prozent auf 6,2 Billionen Euro.

2017 lag die Wachstumsrate noch bei 5,4 Prozent. Seinerzeit hatten auch die stark steigenden Aktienkurse noch zu diesem Wachstum beigetragen. Der aktuelle Anstieg hingegen war fast ausschließlich auf die Sparbemühungen der Deutschen zurückzuführen, heißt es in der Studie. Im Gesamtjahr dürfte die Sparquote um 0,3 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent gestiegen sein. Das heißt: Von 100 Euro verfügbarem Einkommen werden 10,20 Euro auf die hohe Kante gelegt. „Das ist das fünfte Jahr in Folge, in dem die Bürger einen wachsenden Teil ihres verfügbaren Einkommens sparen“, heißt es in der Studie des genossenschaftlichen Spitzeninstituts.

Nach wie vor scheuen sich die meisten Deutschen aber, mit der Anlage in Wertpapiere etwas höhere Risiken einzugehen – und das, obwohl es auf Sparbuch und Konto schon lange keine Zinsen mehr gibt. Nur gut sechs Prozent des privaten Geldvermögens stecken der Studie zufolge direkt in Aktien. Wegen der Zinsflaute seien die privaten Haushalte aber auf der anderen Seite auch nicht bereit, sich mit festverzinslichen Anlageformen langfristig zu binden. Die Folge: ein „gigantischer Geldanlagestau“, wie es heißt.Sollten die Aktienmärkte die vergangenen Kursverluste wenigsten zum Teil wettmachen, dürfte das Geldvermögen der privaten Haushalte 2019 wieder schneller auf dann 6,5 Billionen Euro wachsen, sagten die Ökonomen voraus.