IHR EXPERTENNETZWERK

ZURÜCK

Kapitalanlage

13.2.2019
Stephanie Baab

Aktien: Dividenden sind die neuen Zinsen

Dividendenzahlungen der börsennotierten Unternehmen für ihre Investoren können Jahr für Jahr ordentlich Geld aufs Konto spülen.

Dass an Aktien für Vermögensaufbau und Altersvorsorge kein Weg vorbeiführt, ist spätestens seit der nicht enden wollenden Niedrigzinsphase kein Geheimnis mehr. Zugleich orientieren sich viele Anleger bei der Aktienauswahl beziehungsweise bei der Betrachtung der Märkte generell beinahe ausschließlich an der Kursentwicklung: nach oben ist gut, nach unten nicht so sehr.

Dabei steht, gerade für langfristig orientierte Anleger, ein weiterer Aspekt im Fokus. Denn die Dividendenzahlungen der börsennotierten Unternehmen für ihre Investoren können Jahr für Jahr ordentlich Geld aufs Konto spülen. Die Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausschüttet. Dividendenzahlungen sollten daher beim Depotaufbau keinesfalls unterschätzt werden.

Allein für 2019 erwartet Jörg de Vries-Hippen, Chefanlagestratege für europäische Aktien und Fondsmanager des „Allianz European Equity Dividend“ von Allianz Global Investors (AGI), dass die im MSCI Europa versammelten AGs Gewinnbeteiligungen in Höhe von rund 350 Milliarden Euro an ihre Aktionäre überweisen. Damit würden rund 16 Milliarden Euro (4,8 Prozent) ausgeschüttet werden als im Vorjahr. Europäische Unternehmen gelten im internationalen Vergleich ohnehin als besonders zahlungsfreudig: So lag deren Dividendenrendite Ende 2018 bei durchschnittlich circa 3,8 Prozent. Ein Wert, der ganz erheblich über dem Kapitalmarktdurchschnitt liegt und meilenwert vom Zinsniveau entfernt ist.

Eine Studie von Allianz Global Investors zeigt, dass die Ausschüttungen seit 1973 bis heute einen Anteil von rund 41 Prozent an der Gesamtrendite europäischer Aktien ausmachen. „Dividendenstarke Aktien entwickeln sich deutlich weniger schwankungsintensiv als Aktien von Firmen mit geringeren Dividendenzahlungen. Das deutet ein Blick in den Rückspiegel am Beispiel der USA an, wo die längsten Zeitreihen seit 1975 verfügbar sind“, wird Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse und Verantwortlicher für die Studie „Kapitaleinkommen mit Dividenden“, von „Fonds professionell“ zitiert.